Das Dales - Eine Liebeserklärung


Alte und bedrohte Haustierrassen waren uns schon immer die liebsten, sie sind nicht immer die größten, schnellsten, besten, aber was Gesundheit, Härte, Intelligenz, Fruchtbarkeit und Charakter angehen stellen sie die meisten Hochleistungsrassen in den Schatten.


Die Geschichte des Dales Pony

Das Gebiet in dem die Rasse entstanden ist liegt in den Tälern von Nord-Yorkshire, Northumberland und Durham, an den östlichen Ausläufern der Penninenkette. Die Hochtäler werden dort "dales" genannt, daher der Name.

Das Dales Pony ist ein enger Verwandter des Fellpony. Lange Zeit konnte man sie gar nicht unterscheiden und in vielen Pedigrees findet man die gleichen Vorfahren.
Heute sind die Dales etwas größer und schwerer als die Fell Ponies, was daran liegt, dass im 19. Jh. das Einkreuzen von Clydesdalehengsten (Kaltblüter) im Zuchtgebiet der Dales üblich war. Darüber entstand Streit und so trennten sich die Schwesternrassen und wurden eigenständig. Gleich den Fells hatten auch die Dales lange Zeit sämtliche landwirtschaftliche Arbeit zu verrichten und sich besonders als Tragtiere bewährt.

Im 18. Jh. wurden sie zunehmend im Blei- und Kohlebergbau eingesetzt. Sie zogen Loren und schleppten erzhaltiges Gestein zu den Waschplätzen. Von dort trugen sie das Erz zu den Häfen des Tyne. Ein Pony trug bis zu 125 kg innerhalb einer Woche bis zu 400 km. Durch die ernorme Kraft, ihrer legendären harten Hufe und dem ruhigen aber vorhandenen Temperament wurde auch das britische Militär auf diese Rasse aufmerksam und viele gingen in den Armeedienst. Dort wurde ihnen noch etwas mehr Kraft abverlangt, denn ein Armeetier hatte ca. 155 kg zu tragen.
Nach dem zweiten Weltkrieg kam die Mechanisierung und mit ihr sank der Bedarf an Zugtieren aller Art.
Auch die Dales wären beinahe ganz verschwunden und bis heute sind sie stark bedroht. (2008 zählte man in England 300 Zuchttiere)


Die Eigenschaften

Diese Rasse hat Dank ihres Größenspektrums (140-148cm/manchmal darüber) und ihres Charakters eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten.
Wanderritte, leichte Distanzritte, Gespannfahren und Therapie liegen genauso im Möglichen der Rasse, wie auch eine schön gelaufene Dressuraufgabe.
Die meisten springen gerne mit Mut und Herz, aber natürlich in begrenzter Höhe. Hervorzuheben ist ihre meist sehr gute Trabveranlagung mit viel Schub aus der Hinterhand und auch eine beeindruckende Aktion der Vorhand ist keine Seltenheit.
Optisch fallen sie allein schon durch ihren vielen Behang und die Tatsache, dass echte Rappen keine Seltenheit sondern eher die Regel sind, auf. Doch auch die Schimmel, Braunen, Dunkelbraunen und erst recht die sehr seltenen Roan (stichelhaarige) sind mehr als einen Blick wert.

Zum Abschluß ist wichtig zu sagen, daß alle Dales die wir bisher kennenlernen durften, für ihre Menschen verläßliche Partner in allen Lebenslagen sind, doch sind diese Ponys auch alle mit Verstand und Können auf ihre Aufgabe als Reit- oder Fahrpferd vorbereitet worden. Mut, Ausdauer und Härte sind den Dales in die Wiege gelegt, aber ohne die richtige Erziehung und Haltung wird auch aus ihnen kein Traumpferd.


Ausführlichere Informationen über das Dales Pony gibts auf der Seite des

Pferdehof Forstmühle