Das Fell Pony
Allrounder aus dem Norden Englands


Die britischen Inseln gelten als das klassische Ponyland.
Mehr als 10 verschiedene Rassen haben hier ihren Ursprung. Neben den bekannten Rassen wie Exmoor und Dartmoor, New Forest, Welsh, schottischem Shetland- und Highlandpony oder auch irischem Connemara, entstanden aber auch noch die nahezu unbekannten, vom Aussterben bedrohten Eriskay (Irland), und im Norden Englands das Dales wie auch sein naher Verwandter - das Fell Pony.

All diese Ponyrassen gehören zu den britischen "Mountain and Moorland" Züchtungen.

Dieser Begriff wurde 1912 vom englischen Landwirtschaftskomitee festgelegt und bezeichnet Ponypopulationen, die seit Generationen in Moor- und Berglandschaften unter halbwilden Bedingungen aufgewachsen sind.



Im Nordwesten Englands an der schottischen Grenze liegt ein Gebiet mit einer eigenen herben Schönheit. Eine Seenlandschaft mit kahlen Bergrücken, steilen Hängen und engen Tälern.

Diese kargen Hügel, von den Einheimischen "Fells" genannt, erinnern an die Zeit der Wikingerbesetzung.
Der Begriff "fell" stammt ursprünglichen aus dem Skandinavischen und bedeutet soviel wie "Hügel", "Berg".

Dieser Name stand Pate für die Ponys, die seit Jahrhunderten in diesen Bergen im westlichen Pennin-Gebirge leben.


Die maximale Größe der Fell Ponys beträgt 14 hands (1,42 m).
Raumgreifende Bewegungen, besonders im Trab, zeichnen das Fell Pony ebenso aus, wie eine gute Knieaktion.

Die Vorliebe für Rappen ließ andere Farben allmählich seltener werden. Mehr als 80 % der heutigen Ponys sind schwarz, obwohl die ursprüngliche Farbe ein dunkles Schwarzbraun war. Weitere zulässige Farben sind Braun bis Hellbraun, sowie Grau. Ein Stern oder kleine Abzeichen an den Beinen sind erlaubt. Größere Weiße Abzeichen sind als Hinweis auf Fremdbluteinkreuzung unerwünscht.

Der Rassestandard liest sich in Auszügen wie folgt:

"(...)feiner Kopf mit weiten Nüstern, großen, strahlenden Augen und kleinen Ohren, gut proportionierter Hals, kräftiger geschlossener Körperbau mit gut entwickelter Muskulatur, kräftiges Fundament sowie üppiges Langhaar und ausgeprägter Kötenbehang (Federn)(...)"


Mindestens ebenso wichtig wie das Exterieur ist das Interieur des Fells.
Ihre robuste Veranlagung ist gepaart mit Vitalität, Arbeitseifer, scharfem Verstand und einem ausgeglichenen Naturell.

Sprichwörtlich ist die Vielseitigkeit der Fells. Heutzutage werden sie in nahezu allen Bereichen des Pferdesports eingesetzt. Ihre ruhigen und angenehmen Bewegungen, ihr ausgeglichenes, aber doch im richtigen Maße dosiertes Temperament, machen sie zu einem idealen Freizeitpartner. Wie bei allen anderen Rassen auch, sollte man das jeweilige Pony mit seinen individuellen Voraussetzungen berücksichtige,n wenn es um seinen Einsatz geht.
Das Fell gilt als Gewichtsträger und ist groß genug für einen Erwachsenen und dennoch nicht zu groß für Kinder.

Die Ponys präsentieren sich vorbildlich in den unterschiedlichsten Bereichen.
Ob in der klassischen Dressur,

beim Wanderreiten,
oder im Fahrsport,

überall sind Vertreter dieser Rasse zu finden.


Und sie zeichnen sich dort als kräftige, agile, trittsichere, ausdauernde Weggefährten aus, die es zudem verstehen, mit ihrem Charme, jeden, der mit ihnen arbeitet, in ihren Bann zu ziehen.
Fell Ponys werden gerne in der heilpädagogischen und therapeutischen Arbeit eingesetzt, wo Sensibilität, ruhiges Temperament, Arbeitseifer, Menschenbezogenheit und ein sicheres Sitzgefühl gefordert wird.

In England werden Fell Ponys gerne bei Jagden und Geländeritten eingesetzt, da sie geschickte und umsichtige Springer sind.

Die meisten besitzen trotz ihre geringen Körpergröße und der kräftigen Statur ein beachtliches Springvermögen.


Das Fell Pony fühlt sich am wohlsten im Offenstall da dies seiner natürlichen Herkunft am ehesten entspricht. Es erweist sich als langlebig und leichtfuttrig.